Eines Tages entschied sich Oleg, der kleine Hase, dass er weiß sein möchte. Dazu müsst ihr wissen, dass Oleg weithin bekannt war für sein glänzendes, schwarzes Fell. Jeder im Wald hätte gern ein solches Fell gehabt. Oleg wollte aber nun ein seidig, weißes Haarkleid sein eigen nennen. Er hatte gehört, dass es in Schottland und den Alpen Verwandte mit eben diesen Pelz gab. Sein erster Versuch dies zu erreichen war: Farbe! Er Schnappte sich Mamas weißen Farbeimer aus der Scheune und begann sich anzupinseln. Erst die Füße und dann den Bauch. Dann brauchte Oleg erst einmal eine Pause. Während dessen trockneten die bestrichenen Flächen und als Oleg erwartungsvoll seine Füße betastete war er bitter enttäuscht. Die Stellen waren Hart und alles andere als seidig. Der kleine Hase benötigte den ganzen restlichen Tag sein Fell wieder zu säubern. Doch am Abend ging er frohen Mutes ins Bett. Er hatte bereits eine weitere Idee um sein Ziel zu erreichen.Als der neue Morgen anbrach huschte Oleg in die Küche schnappte sich das Mehl und hüpfte aus dem Haus. Er kippte sich den gesamten Inhalt der Mehlpackung über den Kopf und wuselte anschließend durch den Haufen zu seinen Füßen bis wirklich jedes Haar mit dem Mehl bedeckt war. Dann hoppelte er runter zum Fluss, um sein Spiegelbild im Wasser zu überprüfen. Er war wunderbar weiß und sein Pelz konnte man alle mal als seidig bezeichnen. Oleg freute sich so sehr über sein neues Fell, dass er um dies zu feiern einen großen Satz nach vorne machte. Er wollte zur Feier des Tages eine große Runde durch den Fluss schwimmen. So planschte er eine ganze Weile vor sich hin und lachte. Als Herr Igel vorbei kam trat Oleg gerade aus dem Wasser und schüttelte sich einmal kräftig, damit er wieder trocken werde. „ Hey du schwarzer Frechdachs! Du machst mich ja ganz nass!“ Schwarz dachte sich Oleg. Herr Igel hat wohl wieder seine Lesebrille statt der Reisebrille aufgesetzt und sich vertan. Unser kleiner Hase drehte sich wieder zum Fluss um noch mal sein Äußeres zu überprüfen und tatsächlich er war wieder schwarz. Das Wasser hatte das ganze Mehl fortgewaschen und sein Fell sogar stumpf werden lassen. So machte sich Oleg niedergeschlagen auf den Weg nachhause um sein Fell zu bürsten und es wieder im vollem Glanz erstrahlen zu lassen. Müde schlief er dabei ein. Lange nachdem es schon dunkel geworden war und der Mond die Erde beschien.
So verging Tag um Tag und langsam gingen dem kleinen Hasen die Ideen aus sein Fell seidig weiß werden zu lassen. Langsam nahte Weihnachten und so dachte Oleg versucht er es mit seiner Wunsch- und Vorstellungskraft. Wann wenn nicht zu Weihnachten hatten liebe Hasen einen Wunsch frei, der garantiert in Erfüllung ging. Jeden Tag, jede Mahlzeit und jeden Abend begann er mit der Äußerung seines Wunsches an den Weihnachtsmann. Aber nichts geschah und die Zeit flog nur so dahin. In der dunkelsten Nacht am Heiligabend wiederholte er seinen Wunsch gehen Himmel gewandt und zu tiefst verzweifelt ein letztes Mal. Er hatte keines der anderen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum angerührt, denn nur dies war sein Herzenswunsch. „Bitte schenke mir seidiges, weißes Fell!“ Doch nichts geschah.
Langsam ließ Oleg seinen Kopf wieder sinken und schlurfte zurück zur Haustür als eine winzige, weiße Schneeflocke auf seiner Nase landete. Der kleine Hase hielt an und schaute sich um. Nun rieselte überall um ihn herum der Schnee hernieder. Dies zauberte dem Häschen dann doch ein sanftes lächeln auf das Gesicht. Nach und nach bemerkte er wie der Schnee sich leicht und luftig auf sein Fell legte. Sein gesamter Rücken war bedeckt und glänzte. Damit er durch den schmelzenden Schnee nicht Wasser auf seine Haut bekam und den Schauspiel von drinnen weiter zuschauen musste versuchte er den Schnee herab zu pusten, aber das klappte nicht. Da nahm er seine Pfoten zu Hilfe, aber das Weiß verschwand nicht. Aufgeregt stürmte er nach drinnen zu seiner Familie. Seine Schwestern, Mutter und Vater schauten ihn mit leuchtenden Augen an. Sie konnten nicht glauben was sie sahen. Oleg verstand es ja selber nicht und drehte eine Pirouette. Sein gesamtes Haarkleid war weiß und seidig und strahlte in alle Richtungen. Dies war das schönste Weihnachten unseres kleinen Hasen Olegs und er wünschte sich nie wieder eine andere Fellfarbe, da er nun glücklich war.
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